Mindmaps

Thema Progress:
r

Unser Gehirn will zwar alles kontrollieren, aber im Grunde will es nicht wirklich arbeiten. Denn alles was unangenehm klingt, löst Widerstand oder Stress aus. Wenn wir also das Gehirn zum Lösen von Problemen und Konflikten wirklich auf unsere Seite bringen wollen, dann müssen wir so tun, als stünde ihm nicht Arbeit oder Unangenehmes vor, sondern Spaß. In der Psychologie nennt man das “Gamification”: Nimm irgendetwas und lass es so aussehen wie ein Spiel. Also bunt, unterhaltsam, abwechslungsreich … genau, so sind auch die Lektionen dieses Stresskurses aufgebaut. Und das hat, wenn Sie bis hierher gekommen sind, ja anscheinend ganz gut geklappt!

Das Zweite, das wichtig ist, ist die Tatsache, dass unser Gehirn primär visuelle Reize verarbeitet (Forscher gehen davon aus, dass bis zu ca. 80 % aller Informationen, die wir aufnehmen, über die Augen an das Gehirn weitergeleitet werden). Jeden unserer Sinne – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten/ Fühlen – kann man sich wie eine Art Kanal vorstellen, über den Wahrnehmungen ins Gehirn gelangen. Der Kanal für das Sehen ist also etwa viermal so groß wie die Kanäle für unsere restlichen Sinne zusammen. Deshalb ist alles, was wir zu Papier bringen oder auf eine andere Weise visualisieren, für das Gehirn zugänglicher. Und auf diese Weise werden Informationen auch schneller aufgenommen und länger erinnert. 

Deshalb funktionieren “Mindmaps” wunderbar, um Themen zu sortieren. Denn wir sprechen besser nicht über Probleme, denn da würde unser Gehirn wieder die Lust verlieren, sondern über Themen oder Ansatzpunkte oder Lösungsmöglichkeiten.

Jedes Thema hat eine unterschiedliche Struktur, deshalb sind verschiedene Mindmaps und Listen nützlich. Wir haben eine ganze Reihe davon für Sie zusammengestellt (ein weiterer Faktor ist nämlich, dass unser Gehirn auch Abwechslung liebt). Suchen Sie sich also ein Thema, das Sie gerne bearbeiten möchten, und testen Sie es mit verschiedenen Mindmaps. Die Strukturen der Mindmaps helfen dabei, ein Thema aus unterschiedlicher Perspektive zu betrachten – von einer einfachen Pro-und-Contra-Liste bis hin zu komplexen Verbindungsstrukturen. Und Sie werden sehen (buchstäblich), dass “Probleme” viel greifbarer und übersichtlicher werden, wenn man sie sortiert und in kleine Stücke herunterbricht. Und auch das liebt unser Gehirn: Riesige “Probleme” entmutigen und scheinen überwältigend. Sie in viele kleine Schritte einzuteilen machen nicht nur den Einzelschritt viel leichter, sondern werden insgesamt zu so etwas wie einer Herausforderung oder einem Wettbewerb gegen sich selbst (“wie viele schaffe ich heute im Vergleich zu gestern?”). Gamification eben und Ihr Gehirn ist plötzlich gerne mit dabei.

7 Mindmaps als PDF herunterladen >

Also: Was macht Ihnen gerade Stress? Gibt es vielleicht irgendetwas, das Sie schon länger vor sich herschieben, das Sie nicht genauer anschauen oder am liebsten vergessen wollen? Oder gibt es ein konkretes Thema/ Problem, für das Sie einen neuen Lösungsansatz ohne Stress suchen? Formulieren Sie das Thema in einem Satz und versuchen Sie dann, mit den verschiedenen Mindmaps neue Sichtweisen, Lösungsansätze oder Wege zu finden. Sie werden feststellen, dass sich auf diese Weise die Probleme viel kleiner und handhabbarer anfühlen und Sie weniger Stress damit haben werden.

Nehmen Sie sich jetzt wieder 5 Minuten Zeit für diese Übung. Oder, wenn Sie das Gamification-Prinzip auf die nächste Stufe bringen und Sie eine zusätzliche Herausforderung wollen: Stellen Sie sich einen Wecker und versuchen Sie, pro Mindmap in einer Minute möglichst viele neue Ansätze zu finden. Erstens holen Sie so Ihr emotionales Gehirn mit ins Boot, und zweitens produzieren Sie so vielleicht sogar mehr gute Ideen, als wenn Sie fünf Minuten über einer einzigen Mindmap brüten und versuchen, alles vernünftig und richtig zu machen.