Prokrastinieren

Thema Progress:

Womit man sich das Leben so richtig schwer machen und das Stresslevel in die Höhe treiben kann, ist prokrastinieren. Und das ist ein ziemlich vornehmes Wort, das über eine ziemlich banale Tatsache hinwegtäuschen soll: Man drückt sich vor etwas, indem man Dinge immer wieder vor sich herschiebt. Schieben wir auch das mal wieder auf unser Gehirn, das tatsächlich eine Menge Tricks drauf hat, wenn es darum geht, unerfreuliche Arbeit hinauszuzögern. Aber ist es nicht ein bisschen so wie beim Schule schwänzen? Zuerst fühlt es sich gut an, aber dann kommt das schlechte Gewissen und wenn man Pech hat, wird man dabei erwischt. Spätestens dann, wenn man die Arbeit einfach nicht erledigt bekommt.

Wenn man nicht ein grundsätzliches Problem damit hat, seine Aufgaben durchzuführen, dann liegt die Ursache für Prokrastinieren meist darin, dass man mit einer bestimmten Sache nicht weiterkommt (oder noch nicht einmal damit angefangen hat). Prokrastinieren ist also eine ganz konkrete Vermeidungstaktik unseres Gehirns, das, wie gesagt, manchmal die Reife eines Kleinkinds hat.

Wenn man sich also dabei ertappt, Dinge vor sich herzuschieben, ist ein kurzer Check nützlich (vorausgesetzt man weiß tatsächlich nicht ganz genau, wovor man sich drückt):
1. Welcher konkreten Aufgabe versuche ich auszuweichen?
2. Worin genau liegt das Problem?
3. Kann ich es jetzt sofort lösen und die Aufgabe erledigen?

Falls dieser Weg nicht funktioniert, hilft nur wieder eimal, das Gehirn auszutricksen. Sie erinnern sich an das Prinzip der “Gamification”? Wir haben 30 Anti-Prokrastinationskarten für Sie entwickelt, mit denen Sie selbst die unangenehmsten Aufgaben spielerisch angehen können. Die gute Nachricht vorweg: Es gibt Joker, mit denen Sie sich völlig legal ein bisschen drücken dürfen. Ansonsten finden Sie auf jeder Karte eine andere Technik, um die mentalen Hürden zu beseitigen. Laden Sie die Karten herunter, schneiden Sie sie zurecht und ziehen Sie bei Bedarf eine Karte. Setzen Sie sofort um, was darauf geschrieben steht; notfalls dürfen Sie bis zu drei Karten ziehen und eine davon auswählen. Wenn Sie mit sich selbst vereinbaren, den Vorschlag sofort umzusetzen, können Sie damit auch den schlimmsten Fall von “Aufschieberitis” kurieren, versprochen!

Und ob mit oder ohne Karten: Was ist die Aufgabe, die Sie gerade nicht machen möchten oder schon ewig vor sich hergeschoben haben? Erledigen Sie sie jetzt. Und beobachten Sie Ihr Stresslevel vorher und nachher. Eine endlich erledigte Aufgabe fühlt sich erheblich besser an als etwas, dem man dauernd mit schlechtem Gewissen ausweicht und das einen doch so unerbittlich verfolgt wie der eigene Schatten.

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