Stress und Altern

Thema Progress:

Inzwischen sollten Sie eine Menge Argumente dafür erhalten haben, Ihr Stresslevel zu senken, sei es durch die Beseitigung äußerer Stressoren, durch etwas andere Arbeitsorganisation und natürlich regelmäßige Entspannungsübungen. Dabei sind wir auf eines der besten Argumente bisher noch nicht einmal eingegangen.

In Hollywood (und anderswo) zahlen viele Menschen Hunderttausende, um jünger und fitter auszusehen. Dabei geht das auch viel einfacher – und Sie haben sicher schon erraten, wie: durch Stressreduktion. Denn Stress lässt den Körper vorzeitig altern, wie das nachfolgende Video zeigt:


Stress beschleunigt Alterungs-und Degenerationsprozesse und das lässt uns buchstäblich “alt aussehen”.
Dass man seiner Gesundheit schadet, klingt irgendwie ziemlich abstrakt, und unser Gehirn drückt sich ebenso wie bei den Warnhinweisen auf Zigarettenschachteln darum, die Konsequenzen anzuerkennen. Im Augenblick ist doch alles in Ordnung, uns geht’s gut und die Folgen werden sich wahrscheinlich erst in Monaten oder Jahren wirklich zeigen.

Altern betrifft uns jedoch scheinbar mehr, denn das wird in Form von Fältchen, Falten oder generell Verschleiß leider irgendwann sichtbar. Und auf dieser Ebene ist das Gehirn leichter zu erreichen. Denn älter aussehen? Bitte nicht. Nur leider ist das eine direkte Folge von chronischem Stress.

Stress raubt buchstäblich Lebenskraft und letztlich sogar Lebensjahre. Forscher verwenden tatsächlich einen Faktor, der “years of life lost” oder YLL genannt wird: verlorene Lebensjahre. Das Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME), ein unabhängiges Forschungsinstitut, das zur Universität von Washington gehört und Gesundheitsdaten aus aller Welt auswertet, hat eine Liste der “TOP 10”-Gründe für YLL/ verlorene Lebensjahre aufgestellt. Und nur zwei davon, nämlich Verkehrsunfälle und Drogenmissbrauch, sind nicht unmittelbar mit Stress in Zusammenhang zu bringen.

Die gute Nachricht ist, wie es im Video gezeigt wurde: Dieselben Faktoren, die Stress, Alterung und Erkrankung beschleunigen können, können quasi die Uhr wieder zurückdrehen. Jedes einzelne Mal, wenn Sie eine Entspannungsübung machen, einen Stressor aus Ihrem Leben eliminieren oder mit Ernährung, Bewegung und positiver Einstellung etwas für Ihre Gesundheit tun, leisten Sie einen Beitrag dazu, sich jünger zu fühlen und auch so auszusehen.

Und dass das nicht nur Theorie ist, kann man wieder mit einer Messung der Herzratenvariabilität belegen. Oben sehen Sie im Vorher-Nachher-Vergleich wieder die Veränderungen durch eine ca. 5-minütige Atemübung. Bei der Erstmessung (links) war die Probandin 65 Jahre alt, hatte aber ein biologisches Alter von 75. D. h., ihre Messdaten entsprachen dem statistischen Durchschnitt der Werte von zehn Jahre älteren Frauen. Nach dem Entspannungseffekt der Atemübung (die Sie ja kennen und sicher regelmäßig praktizieren) hatte die Probandin ein biologisches Alter von 39 Jahren. D. h., sie hatte ihren Organismus innerhalb weniger Minuten aus biologischer Perspektive um 36 Jahre verjüngt! Natürlich sind das besonders gute, aber durchaus zu erreichende Verbesserungen. Und natürlich wird und fühlt man sich nicht durch eine einzige Entspannungsübung dauerhaft jünger. Entscheidend ist, Stressreduktion zu einem selbstverständlichen Teil jeden Tages zu machen. Und so buchstäblich jünger und gesünder zu werden.

Sind Sie mutig genug, sich die Wahrheit anzuschauen? Wir haben ein Arbeitsblatt vorbereitet, in das Sie einen Tag lang eintragen können, inwieweit Sie mit Ihrer Lebensweise Ihr biologisches Alter beeinflussen. Je mehr Kreuzchen Sie auf der positiven Seite machen können, desto mehr Gutes tun Sie Ihrem Organismus. Je mehr negative Einflussfaktoren Sie den Tag über auf sich einwirken hatten, desto mehr bewegt sich alles in Richtung beschleunigter Alterung. Am Ende des Tages sollten sich beide Aspekte zumindest in Balance halten. Wenn nicht, machen Sie einfach noch ein paar zusätzliche Entspannungsübungen! Und wie bei allen unseren Tests können Sie Ihre heutigen Testergebnisse aufbewahren und mit einem zu einem späteren Zeitpunkt wiederholten Test vergleichen. Je mehr und selbstverständlicher Sie Stressreduktion in Ihren Alltag integrieren, desto besser sollten mit der Zeit Ihre Ergebnisse werden!

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