Der beste Trick der Welt

Thema Progress:

Wir haben uns (mit) das Beste zum Schluss aufgehoben, nämlich den ganz einfachen Trick, mit dem man sein Leben (und das anderer) sofort besser machen kann: Wertschätzung bzw. Dankbarkeit. Und da das wieder nach etwas klingt, was man oft schon gehört hat, prinzipiell weiß, aber im Alltag wieder vergisst, zeigen wir Ihnen, wie man es richtig macht und was Studien dazu belegt haben.

Eine weltweite Studie von Willis Towers Watson hat untersucht, was Arbeitnehmer am meisten motiviert, gute Leistungen zu erbringen (und das lässt sich natürlich auch auf unser Privatleben übertragen). Und es könnte einfacher nicht sein: Wertschätzung. Wir haben hier immer wieder betont, dass der Überlebensinstinkt bzw. tief sitzende existenzielle Ängste alles andere überdecken. Alles, aber offensichtlich nicht das menschliche Bedürfnis nach Anerkennung.

Eine andere Studie (von Glassdoor) ergab, dass 80 % der Angestellten motivierter sind zu arbeiten, wenn sie von ihrem Chef gelobt wurden, aber nur 40 % gaben an, dass sie mehr leisten, wenn ein Vorgesetzter es einfordert oder sie Angst um ihren Job haben.

Erinnern Sie sich an die Lektion über das Salutogeneseprinzip? Antonovsky hatte “Sinnhaftigkeit” als wichtigsten Faktor definiert und genau das begegnet uns hier wieder. Denn wenn wir Anerkennung für unsere Arbeit bekommen, haben wir das Gefühl, etwas Sinnvolles zu leisten. Und das motiviert – wie andere Studien bewiesen haben – weitaus mehr als mehr Geld, eine bessere Position oder eine materielle Belohnung. Eigentlich ein sehr schönes Ergebnis, zumindest wenn es in der Praxis funktionieren würde.

Denn die Willis Towers Watson-Studie (die Ergebnisse haben wir oben in der Grafik zusammengefasst) zeigt, dass wir uns Anerkennung wünschen, aber nur selten aussprechen. Nur 10 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, ihren Kollegen regelmäßig Dankbarkeit (d. h. ausgedrückte Wertschätzung) zu zeigen. Beides sind quasi zwei Seiten einer Medaille, und wir wünschen uns mehr als wir geben. Oder, anders ausgedrückt: Mit Wertschätzung ist es wie mit einem Lächeln: Wenn man jemanden anlächelt, lächelt er quasi automatisch zurück (und Sie haben etwas zur Stressreduktion getan, siehe Lektion 1). Wenn wir beginnen, Anerkennung und Dankbarkeit auszudrücken, schaffen wir eine Kultur der Wertschätzung, die damit wieder zu uns zurückkommt. Klingt nach einem ziemlich guten Deal, oder?

Auf unseren Postern haben wir die wichtigsten Fakten (hallo, kognitives Gehirn) wieder anschaulich aufbereitet (das geht an Dich, emotionales Gehirn) und erzählen dabei auch etwas über die Belohnungszentren (um auch noch das Reptiliengehirn glücklich zu machen).

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Und es geht weiter mit Studien. Eine Studie untersuchte die Resultate eines “Dankbarkeits-Tagebuchs”, denn etwas aufzuschreiben macht es für unser Gehirn immer konkreter. Und die daran teilnehmenden Tagebuchschreiber waren entschlossener, aufmerksamer, enthusiastischer – und berichteten von mehr Energie. Hier kommt eines der Huna-Prinzipien zum Tragen: Energie folgt der Aufmerksamkeit. Ein Dankbarkeits-Tagebuch lenkt unsere Aufmerksamkeit und Wahrnehmung auf die positiven Dinge. Und damit werden wir quasi automatisch zu einem Das-Glas-ist-halb-voll-Menschen. Eine weitere Studie hat übrigens gezeigt, dass kein tägliches Aufschreiben notwendig ist, schon einmal wöchentlich machte die Teilnehmer zu zufriedeneren Menschen. Und als positive Nebeneffekte traten besserer Schlaf und geringere Level an Angst und Depressionen auf (interessanterweise war die Verringerung der Depressivität ein direkter Effekt von Dankbarkeit; diese führte zu besserem Schlaf – und der senkte dann das Angstlevel!).

Sie können eine Runde Dankbarkeit und Wertschätzung z. B. mit der Atemübung kombinieren. Falls Sie eine Art Tagebuch führen wollen, haben wir auch hierfür ein Arbeitsblatt vorbereitet. Nehmen Sie sich wieder 5 Minuten Zeit für unsere Übung und entdecken Sie, wofür Sie in Ihrem Leben alles dankbar sein können.

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Wertschätzung beginnt bei uns selbst. In der einer der vorigen Lektionen haben Sie gelernt, den inneren Kritiker zu erkennen und auszuschalten. Wie wäre es, stattdessen einen “inneren Wertschätzer” zu implementieren? Das muss nicht zu Arroganz oder Selbstüberschätzung führen. Gerade in Verbindung mit Dankbarkeit ist Anerkennung bzw. Wertschätzung etwas, das andere mit einbezieht und eher demütig als hochnäsig macht. Da Dankbarkeit auszudrücken für viele Menschen zumindest anfangs nicht leicht ist: Verschenken Sie doch einfach Karten. Die von uns zum Beispiel, die Sie gleich downloaden können, oder verschicken Sie eine Postkarte von irgendwo unterwegs – aber auch ein Post-it mit einem handgeschriebenen “Danke” erfüllt seinen Zweck absolut. Also, worauf warten Sie? Machen Sie die Welt ein bisschen besser und sich und andere etwas glücklicher.


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