Entspannungsübungen

Thema Progress:

Unser Gehirn. Dass wir es manchmal ein bisschen manipulieren müssen, um in eine andere Richtung zu steuern, dürfte inzwischen klar geworden sein. Deshalb machen wir in dieser Lektion etwas, das unser Gehirn gerne mag: wiederholen. Denn Wiederholung bedeutet für das Gehirn gleichzeitig Entwarnung, denn es soll ja nur etwas tun, was es schon auf mögliche Gefahren hin untersucht und für gut befunden hat.

Haben Sie täglich Entspannungsübungen gemacht, während unserer Stresslektionen oder in alltäglichen Situationen? Die Atemübung kann man z.  B. auch wunderbar zwischendrin, z. B. an einer roten Ampel, der Straßenbahnhaltestelle oder der Supermarktkasse machen. Oder braucht Ihr Gehirn doch noch ein paar sanfte Schubser, damit aus Stressreduktion Gewohnheit wird?

Wir haben hier noch einmal alle Entspannungsübungen für Sie auf einen Blick zusammengestellt. Damit Ihr Gehirn keine Ausreden erfinden kann (wie “ich hab gerade vergessen, wo die eine Übung ist, die ich machen würde” – Ihr Gehirn vergisst nichts, es spuckt nur nicht immer alle Informationen wieder aus) und Sie jederzeit auf eine Auswahl an Übungen zurückgreifen können. Denn so sehr Ihr Gehirn auch Wiederholungen und Gewohnheiten mag, es möchte auch Abwechslung, und unterhalten werden. Und deshalb gibt es auch noch einen neuen Meditationsansatz am Ende dieser Lektion.

Versuchen Sie wirklich, täglich auf mindestens 10 Minuten Entspannungsübungen zu kommen. In der nächsten Lektion erfahren Sie dann (als zusätzlichen Anreiz für Ihr Gehirn, das ein bisschen eitel ist), warum Sie das aus biologischer Sicht nicht “nur” gesünder, sondern auch jünger macht.

Die erste Übung war Lächeln. Sobald Sie die Mundwinkel nach oben ziehen, “entrunzelt” sich Ihre Stirn und es fällt definitiv schwerer, negative Gedanken zu haben. Was noch hilft: Einen Bleistift quer zwischen die Lippen klemmen – dann können die Mundwinkel nicht nach unten sinken!

Die Atemübung war die zweite Übung. So oft wie möglich durchführen, auch wenige Atemzüge machen schon einen großen Unterschied für Ihren gesamten Organismus!

Für die dritte Übung nur kurz die Augen schließen und sich darauf konzentrieren, die Zunge zu entspannen – mit dieser Kurzmeditation erreichen Sie sofort einen entspannteren Zustand!

90 Sekunden reichen aus, um negative Gedanken und Emotionen loszuwerden. Das funktioniert auch, wenn kein aktuelles Ereignis schlechte Laune macht … einfach 90 Sekunden lang alles loslassen, was sich nicht angenehm anfühlt!

Unsere fünfte Übung benötigt etwas mehr Zeit, dafür haben Sie anschließend eine entspannte Schulter- und Nackenpartie und einen freieren Kopf!

Die Farbmeditation dauert dagegen nur zwei Minuten und lässt Sie ein bisschen schweben …

Und dann war da noch die Visualisierungsübung, die Sie Ballast loswerden lässt …

Der buddhistische Mönch und Schriftsteller Thích Nhất Hạnh hat  das Thema Achtsamkeit auf einen sehr einfachen Nenner gebracht. Er sagt, dass man aus allem eine Meditation machen kann, wenn man sich ganz darauf konzentriert und darin aufgeht:
“Wenn man abwäscht, sollte man nur abwaschen, das heißt, man sollte sich dabei völlig bewusst sein, dass man abwäscht. Auf den ersten Blick mag das ein wenig albern erscheinen. Warum sollte man solches Gewicht auf eine so einfache Sache legen? Aber das ist genau der Punkt: Die Tatsache, dass ich hier stehe und diese Schalen abwasche, ist eine wunderbare Wirklichkeit. Ich bin völlig ich selbst, folge meinem Atem und bin mir meiner Gegenwart, meiner Gedanken und Handlungen bewusst. […]
Es gibt zwei Arten, Geschirr zu spülen. Einmal, damit man hinterher sauberes Geschirr hat, und die zweite Art besteht darin, abzuwaschen, um abzuwaschen.”

Mit dieser Methode können wir aus allem, was wir tun, eine Meditationsübung machen und entspannt und stressfrei im Hier und Jetzt sein. Zusätzlich ist hinterher das Geschirr gespült oder das Auto sauber oder die Belege für das Finanzamt sortiert. Und natürlich gibt es auch dazu wieder eine Erinnerungshilfe in Form eines Posters (A3) zum Herunterladen >

Und jetzt: Nehmen Sie sich wieder mindestens 5 Minuten Zeit, um eine Ihrer Lieblingsentspannungsübungen durchzuführen. Oder zwei. Oder drei.