Darf es etwas mehr sein?

Thema Progress:

Stress macht nicht nur buchstäblich unsere Welt enger, Stress macht auch, dass wir das Wünschen verlernen. Und je weniger schön, verlockend, vielversprechend oder erfreulich unsere Zukunft aussieht, desto mehr steigt das Stresslevel. Deshalb ist es so wichtig, aus der Dauerspirale auszusteigen, die chronischer Stress bewirkt.

Unser Gehirn lebt quasi noch in der Steinzeit und die Verhaltensweisen, die es uns nahelegt (z. B. durch automatische Reaktionen, Hormone oder von Erinnerungen geprägte Gedanken) sind perfekt auf ein Überleben in der Steinzeit ausgelegt. Aber um heute glücklicher und leichter leben zu können, müssen wir manchmal die Strategien ändern. Deshalb geht es in diesem Kurs immer wieder darum, das Gehirn auszutricksen.

Wichtiger als alles andere ist das reine Überleben. Viele Mechanismen unseres Gehirns dienen deshalb dazu, existenziell wichtige Dinge zu gewährleisten, daraus hat sich z. B. der Kampf-und-Flucht-Mechanismus entwickelt. Ein weiterer grundlegender Mechanismus unseres Gehirns ist, immer dafür zu sorgen, ausreichend Energie zur Verfügung zu haben. Deshalb ist es für die meisten Menschen so viel leichter, zu- als abzunehmen, deshalb sind fette und zuckerhaltige Lebensmittel so verführerisch. Alles ist auf Ansammeln, nicht auf Loslassen ausgelegt.

Dasselbe gilt auch für die mentale Ebene. Je enger Stress uns macht, desto mehr sparen wir auch hier: an Plänen, Wünschen oder Herzenszielen. Am Ende bleibt sehr viel Alltag übrig und wenig Wünsche, manchmal sogar wenig Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Das ist aber, wie das Gehirn uns die Welt sehen lassen will. Denn damit hält es uns davon ab, Energie, Zeit und Kraft in Dinge zu investieren, die nicht dem reinen Überleben dienen. Stressreduktion öffnet auch hier Türen und neue Möglichkeiten. Nur sehen wir die vielleicht schon nicht mehr, weil wir inzwischen das Hoffen und Wünschen verlernt haben.

Wir haben eine Übung vorbereitet, die wieder ein paar Türen zum Wünschen, Träumen und einer besseren Welt aufmachen kann. In unserem Arbeitsblatt zur heutigen Lektion geht es darum, Wünsche zu sammeln. Und zwar jenseits der Zensur unseres Gehirns. Deshalb sollen Sie 50 Wünsche aufschreiben und das innerhalb von 5 Minuten, d. h.

  • schnell (das überlistet den Impuls des Gehirns, lange zu überlegen bevor man anfängt),
  • viele (das zwingt dazu, über die naheliegenden Wünsche hinauszudenken und in Bereich zu gehen, in die wir uns vielleicht schon lange nicht mehr gewagt haben) und
  • aufschreiben. Was aufgeschrieben ist, wird ein Stück weit real. Und unser Unterbewusstsein bekommt Nahrung und hilft dabei, das “rationale Gehirn” unseres Alltagsbewusstseins auszutricksen. Sie bekommen so also einen mächtigen Helfer mit dazu.

Wichtig diesmal: Nehmen Sie sich wirklich Zeit, ungestört zu sein und innerlich und äußerlich Raum zu haben für diese Übung!

Und hier können Sie das Arbeitsblatt herunterladen >