Stress und Schlaf

Thema Progress:

Es gibt ein sehr einfaches Mittel gegen Stress: Schlaf. Denn dann schaltet der Körper ab und kann regenerieren sowie neue Energie und Ressourcen aufbauen.

Leider funktioniert das in der Praxis äußerst selten, denn chronischer Stress führt zu Schlafstörungen, und davon ist in Deutschland mittlerweile jeder Dritte betroffen, also ca. 25 Millionen Menschen. Stress wird also nicht nur für den Einzelnen chronisch, sondern für die ganze Gesellschaft.

Wenn wir zu viel Stress haben, um schlafen zu können, entsteht ein Teufelskreis. Denn wenn wir zu wenig schlafen, verstärkt sich der Stress, und der Alltag funktioniert immer weniger. Stress führt mit der Zeit zu Veränderungen in unserer Wahrnehmung, unserem Denken, unseren Gefühlen und unserem Verhalten. Unter Druck oder Stress platzt uns viel früher der Kragen, wir sind unaufmerksamer und machen leichter Fehler. Und das bedeutet natürlich, das wir zusätzliche Probleme mit unserer Umgebung bekommen, und das erhöht unser Stresslevel weiter.

Hier setzen unser Entspannungsübungen als schnelle Nothilfeprogramme an. Denn gezielt eingesetzt helfen sie dabei, das Stresslevel gar nicht erst so hoch ansteigen zu lassen.

Phase 1:
So etwa sieht der Tagesverlauf bei chronischem Stress aus: Man wacht morgens  auf und erreicht ziemlich schnell die “Stresszone”, d. h. den Bereich, in dem das Leben sich anstrengend anfühlt und man eigentlich ständig über seine eigenen Kräfte geht.

Phase 2:
In dem Maße, in dem die Ressourcen abnehmen, z. B. durch anhaltende Schlafstörungen oder Dauerbelastung,  steigt das Stresslevel früher und schneller. Wenn man nachts nicht mehr genug schläft, um Körper und Geist Regeneration zu ermöglichen, wacht man morgens schon gestresst auf, und das Stresslevel steigt exponenziell und immer schneller an. Das führt irgendwann in die Überforderung und eventuell den Burnout.

Die Alternative:
Stressreduktionsübungen klingen zugegebenermaßen immer einigermaßen banal. Aber das Prinzip ist ebenso einfach wir wirkungsvoll: Wenn Sie die hier gezeigten Kurzzeitübungen wie die Atemübung oder eine Minute Lächeln immer wieder in Ihren Alltag einbauen (wenn Ihr Stresslevel steigt, aber gerne auch präventiv konsequent über den ganzen Tag verteilt), dann steigt Ihr Stresslevel zwar angesichts der alltäglichen Belastungen an. Durch eine Stressreduktionsübung können Sie Ihr Stresslevel aber direkt wieder senken. Je öfter Sie das tagsüber machen, desto niedriger bleibt Ihr Stresslevel insgesamt, desto leistungsfähiger bleiben Sie, und abends werden Sie leichter und tiefer schlafen können.

Also: Die erste Übung am besten jetzt sofort machen. Und in stressigen Zeiten einen Wecker stellen, um stündlich kurz Ihr Stresslevel wieder in den Griff zu kriegen! Am Sinnvollsten ist es, wenn Sie sich angewöhnen, die Stressübungen z. B. immer dann zu machen, wenn Sie sich einen Tee kochen, im Gespräch gerade nur Zuhörer sind oder ein paar Schritte gehen müssen. Hier gilt wirklich: je mehr bzw. öfter, desto besser!

Und noch drei Tipps aus aktuellen Studien der Schlafforschung: Wissenschaftler haben folgendeFaktoren identifiziert, die zu besserem Schlaf beitragen:

1__ Studienteilnehmer, die vor dem Schlafengehen eine To-Do-Liste für den nächsten Tag gemacht haben, konnten entspannter schlafen. Die Theorie der Wissenschaftler ist, dass uns unser Unterbewusstsein sonst wachhält aus Angst, etwas Wichtiges zu vergessen.

2__ In einer anderen Studie wurde festgestellt, dass diejenigen der Teilnehmer, die sich selbst nicht als unter Schlaflosigkeit leidend einstuften, trotz gleicher Zahl an Schlafstunden deutlich erholter waren als die Kontrollgruppe, die überzeugt war, an Schlaflosigkeit zu leiden. Die Einstellung war also wieder der entscheidende Faktor. Betrachten Sie Schlafprobleme als etwas Vorübergehendes und lassen Sie sich überraschen, wie unsere Entspannungsübungen zu besserem Schlaf beitragen können!

3__Neue Studien weisen darauf hin, dass unsere Vorfahren nachts nicht durchgeschlafen haben, sondern im Schnitt etwa eine Stunde wach lagen. Anders ausgedrückt: Menschen schliefen in zwei Blöcken zu je etwa 4 Stunden. Nachts wachliegen ist also kein Problem, sofern wir insgesamt auf eine ausreichende Schlafzeit kommen. Sechs bis neun Stunden Schlaf pro Nacht sind dabei optimal. Alles, was darunter und darüber liegt, ist auf Dauer nicht gut für die Gesundheit. Allerdings hat eine aktuelle schwedische Studie gezeigt, dass man Schlaf tatsächlich “nachholen” kann: Wenn Sie unter der Woche zu wenig schlafen sollten und am Wochenende dafür ausschlafen können, stimmt unter dem Strich die Schlafbilanz wieder.

4__Falls Schlafprobleme auch jenseits von ausgeprägten Belastungszeiten oder anstrengenden Projektphasen  bzw. länger als ein paar Wochen anhalten sollten, sollten Sie sich um sehr konkrete Lösungsansätze bemühen oder mit Ihrem Arzt sprechen!

Wir haben für Sie in Postkartengröße die wichtigsten Tipps zusammengestellt und auch eine “Schäfchenliste” gemacht, auf der Sie jetzt gleich oder spätestens vor dem Schlafengehen Ihre To-Do-Liste für besseren Schlaf machen können.

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