Salutogenese in der Praxis

Thema Progress:


Antonovsky sagt letztlich, dass die drei Faktoren Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit in zwei Richtungen führen: Ist genug von ihnen da, können wir in unserem Leben mit belastenden Situationen relativ gut umgehen; haben wir zu wenig davon, leiden wir unter den Belastungen und werden als Folge krank daran. Antonovsky beschreibt Gesundheit auch als einen “aktiven Prozess”, d. h. man kann selbst in potenziell belastenden Situationen etwas dafür tun.

Das Salutogenese-Modell lässt sich nicht nur auf Gesundheit und Krankheit bzw. Belastungen allgemein anwenden, sondern auch auf ganz konkrete Probleme. Und je mehr Probleme wir auf diese Weise bewältigen, desto weniger können sie uns belasten, und desto aktiver steuern wir (uns) in Richtung Gesundheit.

Auch hier entscheiden die drei Faktoren darüber, wie wir die Situation empfinden: als verstehbar, handhabbar und in einem größeren Kontext als Sinn ergebend, d. h. OK und insgesamt bewältigbar. Oder reichen die Ressourcen nicht aus, dann haben wir das Gefühl, von einem Problem überwältigt zu werden. Durch einen “Ressourcen-Check” kann man aber erst einmal feststellen, ob die Situation nicht deutlich einfacher in den Griff zu bekommen ist, als man es sich vorstellt. Und ob man nicht mit einfachen Mitteln zusätzliche Ressourcen bereitstellen kann.

Probleme lösen ist in einem entspannten Zustand einfacher. Nehmen Sie sich daher mindestens eine Minute Zeit für eine unserer Entspannungsübungen, z. B. die tiefe Entspannungsatmung.

Unser Gehirn nimmt visuelle Dinge leichter und besser auf. Wenn Sie ein Problem mit dem nachfolgenden Arbeitsblatt übersichtlich bearbeiten, wird es Ihnen leichter fallen, die einzelnen Aspekte zu sortieren und einen Lösungsansatz zu formulieren. Aufgeschrieben entfalten Lösungen eine eigene Power und Dynamik.

Falls Sie merken, dass das ausgewählte Problem Sie unter großen Druck bringt, üben Sie erst an einer einfacheren Aufgabenstellung!

Ein wichtiger Punkt hier ist wieder, ein Problem in kleinere, bewältigbare Schritte zu zerlegen und konkret anzugehen. Deshalb ist der erste Punkt auf dem Arbeitsblatt besonders wichtig: Nehmen Sie sich Zeit, das Problem oder Thema ganz konkret zu formulieren.
Falls ein Problem zu groß zu sein scheint, um sich mit diesem Ansatz herunterbrechen zu lassen, überprüfen Sie den Punkt, den wir bereits gelernt haben: Ist es gerade lösbar? Alle lösbaren Probleme lassen sich mit Antonovskys Ansatz deutlich besser in den Griff bekommen.

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