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Warum ‘Resilienz’ jetzt so wichtig ist
Man unterscheidet bei Resilienz zwischen zwei Hauptfaktoren: Haltung bzw. Einstellung und Handlungsstrategien. Die ersten vier Punkte sind die Haltungs-Resilienzkräfte. Sie liefern eine Art positiven Ansatz, um konstruktiv mit schwierigen Situationen umzugehen:
1. Akzeptanz
Stresssituationen bringen es mit sich, dass wir nur eine begrenzte Menge an Energie und Ressourcen zur Verfügung haben. Wir können einen Großteil dieser Energie in Widerstand stecken (gegen die Situation rebellieren, wütend sein oder uns beklagen) und verändern dadurch: nichts. Oder wir können die Situation so akzeptieren wie sie ist, mit dem Entschluss, das Beste daraus zu machen. Das bedeutet, unsere ganze Energie in positive Dinge stecken zu können. Damit haben wir mehr Kraft und Ressourcen für uns und unsere Umgebung.
2. Selbstwahrnehmung
Stress bringt es mit sich, dass wir (zu) wenig auf uns selbst achten, weil wir uns ständig mit den Belastungen oder gefühlten Bedrohungen um uns herum beschäftigen. Gerade dann ist es aber besonders wichtig, die eigene Stabilität im Auge zu behalten. Achtsamer Umgang mit sich selbst und das Reagieren auf interne Warnsignale ist ein wichtiger Faktor für Resilienz. Nicht über die eigenen Grenzen gehen und gut für sich sorgen – das ist mit unsere Analogie mit der Sauerstoffmaske gemeint. Das ist kein Egoismus, sondern Notwendigkeit.
3. Optimismus
Eine ganze Reihe von Studien hat gezeigt, dass Optimismus uns nicht ‘nur’ auf psychologischer, sondern auch auf körperlicher Ebene sehr gut tut. Auch wenn wir die äußeren Umstände wie jetzt nicht ändern können: Unsere Einstellung dazu können wir ändern. Akzeptanz ist ein erster Schritt, aber wenn Sie Meister(in) der Resilienz werden wollen, können Sie noch mehr tun: Entdecken Sie die Chancen der Situation und betrachten Sie das Ganze als Herausforderung, nicht als Schicksal und machen Sie das Beste daraus.
4. Selbstwirksamkeit
Ein wichtiger Stressfaktor ist das Gefühl, abhängig zu sein und nichts tun zu können. Selbstwirksamkeit heißt im Englischen ‘Self Empowerment’, das beschreibt besser als der deutsche Begriff, dass es um die eigene Kraft und Macht geht. Wenn wir auch in schwierigen Situationen die Initiative ergreifen, verlassen wir die Passivität bzw. Opferrolle. Wir übernehmen wieder das Ruder in unserem Leben. Auch wenn es vielleicht Stürmen zu trotzen gilt ist das besser als passiv nichts zu tun.
Neben den Haltungen/ Einstellungen gibt es noch vier Handlungsstrategien. Denn auch ein positiver Ansatz sollte in konkrete Handlung übersetzt werden.
5. Lösungen finden
Im Englischen gibt es das Sprichwort: Wenn das Leben Dir (saure) Zitronen gibt, mache Limonade draus. Schwierige Situationen kann man im positiven Sinn auch als Trainingslager für die eigenen Fähigkeiten verstehen und nutzen. Sich auf neue Dinge einstellen zu müssen, schult unsere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Es kann aber auch völlig neue und innovative Ideen hervorbringen oder Weichen stellen für Dinge, die man vielleicht sowieso im eigenen Leben ändern wollte. Jetzt ist Ihre Kreativität gefragt!
6. Ressourcen nutzen
“Houston, wir haben ein Problem …” 300 000 km von der Erde entfernt explodierte auf der ‘Apollo 13’-Raumfahrtmission ein Sauerstofftank. Die Astronauten mussten in die Mondlandefähre ‘umziehen’ und mit dieser den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre schaffen. Die Geschichte hatte ein Happy End, weil es gelang, aus an Bord befindlichen Mitteln die notwendigen Anpassungen vorzunehmen. Ressourcen sind aber nicht nur materielle Dinge. Einen größeren Sinn in allem zu sehen, Werte zu teilen und auf ein (vielleicht gemeinsames) Ziel hinzuarbeiten sind weitere Kraftquellen. Besonders Sinnhaftigkeit hat sich als elementare Grundlage für Resilienz erwiesen!
7. Vernetzen
Einen großen Vorteil hat die aktuelle Situation: Wir sind alle davon betroffen, zum ersten Mal sogar weltweit. Gemeinsam ist man immer stärker, und nicht umsonst besinnt man sich jetzt auf die Wichtigkeit von Beziehungen, entdeckt Nachbarn neu oder schließt sich wieder enger an Familie und Freunde an. Wir erfahren gerade, wie wichtig soziale Bindungen sind – eine weitere Superpower. Hilfe finden und anderen helfen sind wichtige Mechanismen in jeder Krise. Und: Wir stehen das gemeinsam durch.
8. Zukunft gestalten
Wir können uns auf Eines verlassen: dass alles irgendwann wieder besser wird. Deshalb können wir vielleicht jetzt schon, wenn wir genau hinsehen, das Licht am Ende des Tunnels sehen und und uns auf bessere Zeiten oder sogar ein Happy End freuen. Aus dem wir verändert, aber vermutlich auch gestärkt hervorgehen. Deshalb geht es gerade jetzt darum, positive Zukunftsperspektiven zu entwickeln und vertrauensvoll unsere Aktivitäten darauf auszurichten. Feiern Sie alle positiven Dinge, kleinere und größere Erfolge, und das Leben an sich!
Damit das nicht nur in der Theorie gut klingt, sondern sich auch in der Praxis leicht umsetzen muss, haben wir zwei ‘Werkzeuge’ für Sie vorbereitet. Alle acht Themen sind noch einmal auf einem Plakat zusammengefasst, das Sie herunterladen, ausdrucken und als Erinnerungsstütze aufhängen können. Vielleicht auch an einem Ort, an dem andere es sehen können. Das wäre gleich ein Beitrag zu Punkt 7: Vernetzen.
Und da unser Gehirn in Stresssituationen nicht immer hilfreich ist (genau darum geht es in unserem Online-Kurs), haben wir die Themen noch einmal als Aktionskarten-Set zum Ausdrucken für Sie zusammengestellt. Wenn Sie einmal doch den Optimismus, Sinn oder konstruktive Lösungsansätze aus den Augen verlieren sollten, ziehen Sie eine der Karten (oder natürlich auch zwei oder drei). Jeder der Karten liefert quasi eine Brille, durch die man eine Situation neu betrachten kann. Welche der acht Superkräfte lässt sich auf eine schwierige Situation anwenden? Finden wir doch einen größeren Sinn darin, können wir Widerstand abbauen, eine neue Lösung finden? Wie schwierig es auch immer gerade sein mag, die acht Ressourcen der Resilienz liefern ganz sicher zumindest einen kleinen Ansatzpunkt, um die Situation neu zu bewerten und anzugehen. In die gepunkteten Zeilen können Sie Ihre Ideen oder Ansätze dazu schreiben.
Das war der Schnelldurchllauf zum Thema Resilienz. Drei weitere kostenlose Lektionen zum Kennenlernen mit weiteren Tipps folgen gleich. Und wenn Sie sich danach weitere acht Wochen lang 9 Minuten täglich mit praxisnahen und abwechslungsreichen Tipps für Selbstmanagement in Sachen Stress unterstützen lassen wollen, buchen Sie den ganzen Kurs – den größten Teil der Kosten übernimmt wie gesagt Ihre Krankenkasse. Im Kurs geht es noch einmal ausführlich um die einzelnen hier angerissenen Themen, mit genauen Anleitungen, Tests zur Selbsteinschätzung, Arbeitsblättern etc. Deshalb sagen wir, dass unser Onlinekurs eher ein 8-wöchiges Coaching ist, das neue Ansätze und Ressourcen für Stressreduktion und ein leichteres Leben liefert. Und in den nächsten drei Lektionen erfahren Sie mehr darüber, wie das funktioniert. Klicken Sie den Button ‘Lektion abschließen’, um weiter zur nächsten Lektion zu gelangen.